Orthopädie Harthausen

Hüftoperation mit Roboter-Unterstützung: Mehr Präzision, bessere Ergebnisse

Wie modernste Robotik-Technologie in der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen die Endoprothetik revolutioniert – und warum sie besonders für jüngere Patient:innen neue Perspektiven eröffnet.

Die Zahl der Menschen, die sich frühzeitig für ein künstliches Hüftgelenk entscheiden, nimmt stetig zu. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und ein sinkender Lebensstandard sind Gründe, die eine Operation immer häufiger schon ab dem 40. Lebensjahr notwendig machen. In der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen kommt dabei ein hochmodernes System zum Einsatz, das für Aufsehen sorgt: das Robotiksystem CORI.

Ein Meilenstein in der Endoprothetik: Das CORI-System

Das Robotiksystem CORI ist kein klassischer Operationsroboter, der autonom handelt, sondern ein präzises Navigationsinstrument, das Chirurg:innen in Echtzeit unterstützt. Der Roboter führt keine eigenen Bewegungen aus, sondern bietet dem medizinischen Team eine Art „intelligentes Assistenzsystem“.

Professor Dr. Vladimir Martinek, Chefarzt im Gelenkzentrum der Klinik, erklärt im Interview:

„Wir operieren wie bisher, lassen uns aber bei der Positionierung der Instrumente und Implantate vom Roboter führen.“

Bei Knieoperationen etwa wird die Fräse direkt über das Robotersystem gesteuert. Bei Hüft-OPs hingegen navigiert der Roboter, während der Operateur die Instrumente selbst führt. Dabei wird die individuelle Anatomie der Patient:innen berücksichtigt – inklusive der Beweglichkeit zwischen Lendenwirbelsäule und Becken.

Das Ziel: höchste Präzision, eine exakte Platzierung der Implantate und eine deutlich geringere Komplikationsrate.

Warum diese Technologie einen Unterschied macht

Ein zentrales Thema in der Endoprothetik ist die Passgenauigkeit. Schon kleinste Abweichungen bei der Positionierung von Hüftpfanne oder Prothesenkomponenten können langfristig zu Problemen führen – etwa zu einer eingeschränkten Beweglichkeit oder gar zu Luxationen.

CORI führt vor dem eigentlichen Eingriff eine präoperative Analyse durch, die individuelle Bewegungsmuster und körperliche Gegebenheiten berücksichtigt. So kann z. B. die Pfanne genau so positioniert werden, dass die natürliche Beweglichkeit des Patienten optimal unterstützt wird.

„Dadurch wird eine bessere Beweglichkeit des Hüftgelenks erreicht und gleichzeitig das Risiko einer Luxation vermindert“, erklärt Dr. Martinek.

Zudem können Beinlängenunterschiede, die früher häufig nach Hüftoperationen auftraten, mit dem Roboter wesentlich genauer ausgeglichen werden.

Warum sich immer mehr 40-Jährige für ein künstliches Gelenk entscheiden

Früher galt eine Hüftoperation als typische Altersbehandlung. Doch das hat sich verändert. Der Lebensstil vieler Menschen hat sich stark gewandelt. Sport, Wandern, Radfahren, aber auch berufliche Belastungen setzen eine gute Beweglichkeit voraus – Einschränkungen durch Schmerzen möchten sich viele heute nicht mehr gefallen lassen.

„Heutzutage muss sich kein 40-Jähriger mehr mit Schmerzen quälen und auf seine Lebensqualität verzichten“, so Dr. Martinek. „Viele bedauern später sogar, die Operation nicht früher gemacht zu haben.“

Dank moderner Prothesenmaterialien und präziser OP-Techniken ist die Lebensdauer künstlicher Hüftgelenke heute deutlich gestiegen – auf bis zu 25 Jahre oder mehr.

Risiken und Grenzen – auch die Robotik hat (noch) Limits

Trotz aller Vorteile ist die neue Technik nicht für alle Patient:innen geeignet. Derzeit können Eingriffe mit dem CORI-System nur bei Menschen mit durchschnittlicher Körpergröße und -gewicht durchgeführt werden. Für sehr kleine oder stark übergewichtige Personen fehlen aktuell noch passende Navigationslösungen.

„Wir brauchen eine gewisse Körpergröße, damit die Navigation funktioniert“, erklärt Martinek. „Aber es wird bereits an einem CT-gesteuerten Robotersystem gearbeitet, das auch bei komplexeren Körperformen eingesetzt werden kann.“

Auch der Eingriff selbst dauert im Schnitt etwa zehn Minuten länger. Zusätzlich müssen zwei kleine Pins zur Navigation im Beckenknochen eingesetzt werden – diese verursachen jedoch keine Langzeitbeschwerden und heilen innerhalb weniger Tage ab.

Heilung und Nachsorge: Was Patient:innen erwartet

Ob mit oder ohne Roboter – der Heilungsverlauf ist immer auch von der körperlichen Verfassung, dem Alter und der Motivation des Patienten abhängig. Dennoch zeigt sich: Die roboterassistierte Methode ist schonender, da weniger Gewebe verletzt wird. Das kann die postoperativen Schmerzen senken und die Mobilisierung beschleunigen.

In der Regel sind Patient:innen nach vier bis fünf Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen und starten in die ambulante oder stationäre Reha. Der Weg zurück in ein aktives Leben kann also vergleichsweise kurz sein.

Fazit: Individuelle Entscheidung – mit viel Potenzial

Am Ende bleibt eine OP immer eine persönliche Entscheidung – doch die moderne Technik kann Ängste nehmen. Dr. Martinek rät:

„Solange die Lebensqualität stimmt, ist keine Operation nötig. Aber wer regelmäßig Schmerzen hat und sich eingeschränkt fühlt, sollte sich über die Möglichkeiten einer OP gut informieren. Die moderne Robotik bietet uns dabei viele neue Chancen, noch präziser und erfolgreicher zu arbeiten.“

Die Zukunft liegt in der personalisierten, technikgestützten Medizin – und CORI ist ein Beispiel dafür, wie Hightech zu mehr Lebensqualität führen kann.


Quelle:
Interview mit Prof. Dr. Vladimir Martinek, erschienen im Oberbayerischen Volksblatt, Ausgabe vom 25. Juli 2025, unter dem Titel: „Wir können noch präziser arbeiten“.

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